Interviews

publié le jeudi 14 jan. 2010

Pensionskassenberatung im Interessenkonflikt

Article paru dans le quotidien NZZ - Neue Zürcher Zeitung

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Unabhängige Beratungsgesellschaften spielen für Pensionskassen eine wichtige Rolle. Viele von ihnen dürften aber Kompetenzen vermischen und hinter dem Rücken der Kassen Retrozessionen kassieren.

Die kapitalgedeckte berufliche Vorsorge des Schweizer Altersvorsorgesystems ist ein Eldorado für Beratungsgesellschaften. Pensionskassen verwalten rund 600 Mrd. Fr., das ist eines der grössten «Kuchenstücke» am Schweizer Finanzplatz. Zudem sind viele Stiftungsräte von Kassen überfordert und bei der Verwaltung der Gelder auf Ratschläge von Consultants angewiesen. Das Schweizer Milizsystem schafft eine starke Nachfrage nach eratungsdienstleistungen. Auch die Überregulierung der zweiten Säule durch schwer verständliche Anlagevorschriften und komplexe Strukturen spielt den Beratern in die Hände. Der weite Spielraum beim Betreiben des Beratungsgeschäfts und die undurchsichtigen Strukturen in der zweiten Säule kommen die Versicherten aber teuer zu stehen – denn mit ihren Zweite-Säule-Geldern werden auch die Dienstleistungen bezahlt.(...)

Eigene Produkte im Amgebot

(...)Manche Beratungsgesellschaften sind auch gleichzeitig als Produktelieferant für Pensionskassen tätig. In der Branche fällt hier oft der Name der Zürcher Gesellschaft SCM, die sich auf den Bereich Private-Equity-Anlagen für Pensionskassen spezialisiert hat und auch eigene Dachfonds im Angebot hat. Ralph Aerni von SCM sagt dazu, bei seinem Unternehmen habe es noch nie Interessenkonflikte gegeben, weil die Beratungskunden nicht in die SCM-Dachfonds investierten. Das Volumen der Dachfonds mache weniger als 10% der verwalteten Vermögen von SCM aus. Auch die Westschweizer Beratung Coninco, die nach eigenen Angaben auf rund 10% des Markts in der Schweiz kommt, hat eigene Produkte im Angebot, in denen sie nach Angaben ihres Gründers Olivier Ferrari rund 120 Mio. Fr. verwaltet.(...)

Paru le 14 janvier 2010


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